Resümee der Politikerbefragung
Thing Frankfurt, erfolgreich vor Ort?
Die Kommunalwahl 2011 in Frankfurt ist gelaufen. Inwieweit unsere Befragung der Politiker das Ergebnis beeinflußt hat, ist nicht zu ermitteln.
Der Wert der Aktion liegt dennoch darin auch prospektiv das Verhalten der neugewählten Stadtverordneten zu verfolgen und mit ihren Versprechungen abzugleichen.
Im Rückblick positiv ist positiv zu vermerken, daß sich immerhin 45 UnterstützerInnen für unseren Aufruf gefunden haben. Ebenso 80 Likes auf Facebook.
Weniger schön war, daß nur etwa die Hälfte aller Angeschriebenen auf eine persönliche Mail geantwortet haben. Keine Rückmeldung kam von Basis, Atelierfrankfurt, Frankfurter Kunstverein, Institut für Neue Medien. Dabei sollte doch gerade den ersten beiden (Atelierfrankfurt und Basis) die Unterstützung Frankfurter Künstler am Herzen liegen.
Schliesslich gabs noch einige Nein-Sager, die leider ihre ablehnende Haltung zu unserer Aktion nicht öffentlich machen wollten.
Ein Beispiel für eine allgemein negative Meinung zu Politikern:
ich entscheide mich lieber dafür der kommunalverwaltung keine fragen zu stellen. auch kritisches nachfragen wertet diese leute bloß auf ...
Etwas ausgewogener war diese Antwort:
Bisher wurden alle meine Projekte von städtischer Seite immer unterstützt. Ohne Gemauschel, Bekanntschaften und ohne Komplikationen. Ich schätze diese Umfrage, allerdings halte ich die suggestive Fragestellung nicht förderlich für einen offen Diskurs, den ich an dieser Stelle für angebracht halte.
Leider habe ich nicht in Erfahrung bringen können, worin der Vorwurf der Suggestion bestand, und wie ein "offener Diskurs" aussehen könnte.
Besonders kränkend empfand ich die Reaktion einer Kollegin, die ich in einer Stunde Unterredung nicht zur Unterschrift bewegen konnte. Sie sagte schließlich: "Das ist doch DEIN Projekt!".
Ja, das ist also MEIN Projekt, wenn ich versuche die mangelhafte finanzielle Unterstützung bildender KünstlerInnen in Frankfurt zu thematisieren und mich dafür einsetze, daß alle mehr Geld bekommen. Es ist frustrierend, wie wenig Empfindung Menschen für die Allgemeinheit eines Anliegens haben.
Letztlich war es gut, die Fragen an die Politker auf eine breitere Unterstützerbasis zustellen. Es lag mir auch daran, mich in der lokalen Kunstszene rückzuversichern, wie dieses Anliegen aufgenommen wird.
Von übergroßer Begeisterung kann keine Rede sein. Den meisten Künstlern ist es wohl egal, in welcher Weise ihre Anliegen von den Politikern wahrgenommen werden. Anreiz zur Wiederholung einer solchen Aktion empfinde ich derzeit nicht.
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